Samstag, 25. Februar 2023

Achtsamkeit gegenüber den eigenen Gedanken: Eine stoische Perspektive

 Als Stoiker ist es wichtig, unsere Gedanken und unser Denken bewusst wahrzunehmen, um ein erfülltes und tugendhaftes Leben zu führen. Ein wichtiger Aspekt dieser Kontrolle ist die Achtsamkeit oder Wachsamkeit gegenüber den eigenen Gedanken.

Achtsamkeit gegenüber den eigenen Gedanken bedeutet, sich der Gedanken bewusst zu sein, die in unserem Geist auftauchen, und sich nicht von ihnen mitreißen zu lassen. Es geht darum, einen Abstand zu den eigenen Gedanken zu schaffen und sie objektiv zu betrachten, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen.

Die Praxis der Achtsamkeit gegenüber den eigenen Gedanken erfordert Zeit und Anstrengung. Sie erfordert auch die Bereitschaft, unsere Gedanken zu akzeptieren und zu reflektieren, ohne sie zu bewerten oder zu beurteilen. Hier sind einige Schritte, die Sie in Ihrer Praxis berücksichtigen sollten:

  1. Beobachtung der Gedanken: Die erste Stufe der Achtsamkeit besteht darin, die Gedanken einfach nur wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten oder zu beurteilen. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Gedanken zu beobachten und zu bemerken, wie sie auf verschiedene Situationen und Ereignisse reagieren.

  2. Akzeptanz der Gedanken: Ein wichtiger Aspekt der Achtsamkeit ist die Akzeptanz der eigenen Gedanken. Es geht nicht darum, Gedanken zu unterdrücken oder zu verdrängen, sondern sie anzunehmen und zu akzeptieren, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen.

  3. Reflektion der Gedanken: Im nächsten Schritt geht es darum, die Gedanken zu reflektieren und zu prüfen, ob sie realistisch und hilfreich sind oder nicht. Dabei kann man sich folgende Fragen stellen: Sind meine Gedanken realistisch? Sind sie hilfreich oder stören sie mich nur? Kann ich meine Gedanken ändern oder muss ich sie akzeptieren?

  4. Veränderung der Gedanken: Wenn man zu dem Schluss kommt, dass bestimmte Gedanken nicht hilfreich sind, kann man versuchen, sie zu verändern. Hierfür gibt es verschiedene Techniken, wie z.B. die Umformulierung der Gedanken in positive Aussagen oder die Visualisierung von positiven Szenarien.

Achtsamkeit gegenüber den eigenen Gedanken kann in verschiedenen Situationen praktiziert werden. Eine Möglichkeit besteht darin, die sogenannte STOP-Technik anzuwenden, die Ihnen hilft, in schwierigen Situationen innezuhalten, sich zu entspannen und Ihre Gedanken zu beobachten, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Ihre Gedanken zu hinterfragen und alternative Perspektiven zu finden.

Insgesamt geht es bei der Achtsamkeit gegenüber den eigenen Gedanken darum, bewusster und objektiver zu denken und sich nicht von Gedanken überwältigen zu lassen. Dies ist ein wichtiger Aspekt der stoischen Philosophie und kann uns helfen, ein erfülltes und tugendhaftes Leben zu führen.

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Zitat: 22.3.23

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