Sonntag, 26. Februar 2023

...denn morgen hast du vielleicht nicht mehr Zeit dafür!

 

"Wenn du dich heute selbst geprüft hast und dir etwas vorzuwerfen hast, dann schäme dich nicht und zögere nicht, dich zu bessern; denn morgen hast du vielleicht nicht mehr Zeit dafür."

In Marc Aurels "Meditationen" finden sich zahlreiche Weisheiten und Anregungen, die auch heute noch relevant und hilfreich sind. Ein besonders bemerkenswerter Vers ist der 3.4 aus dem dritten Buch. In diesem Vers spricht der römische Kaiser und Philosoph davon, wie wichtig es ist, sich selbst zu prüfen und Fehler einzugestehen. Dabei fordert er dazu auf, sich nicht zu schämen, sondern sich stattdessen umgehend zu bessern.

Dieser Vers ist besonders relevant für unser tägliches Leben. Denn wir alle machen Fehler und versagen gelegentlich. Ob wir uns dabei selbst oder anderen gegenüber versagen, spielt keine Rolle. Wichtig ist vielmehr, wie wir mit diesen Fehlern umgehen.

Ein erster wichtiger Schritt besteht darin, sich selbst zu prüfen. Das bedeutet, dass wir uns regelmäßig Zeit nehmen sollten, um uns zu reflektieren und unsere Handlungen zu überprüfen. Haben wir etwas falsch gemacht? Haben wir jemanden verletzt oder enttäuscht? Oder haben wir uns selbst in irgendeiner Weise geschadet?

Es ist wichtig, diese Fragen ehrlich und kritisch zu beantworten. Nur so können wir unsere Fehler erkennen und uns verbessern. Dabei sollten wir uns nicht scheuen, uns selbst die Schuld einzugestehen. Denn nur so können wir unsere Fehler akzeptieren und an ihnen arbeiten.

Allerdings sollten wir uns auch davor hüten, uns zu sehr in unseren Fehlern zu verlieren. Denn auch das kann uns daran hindern, uns zu verbessern und weiterzuentwickeln. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, was wir aus unseren Fehlern lernen können. Was können wir tun, um ähnliche Fehler in Zukunft zu vermeiden?

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Verses besteht darin, dass Marc Aurel uns dazu auffordert, uns nicht zu schämen, wenn wir Fehler machen. Scham ist eine negative Emotion, die uns daran hindern kann, uns zu verbessern. Denn wenn wir uns schämen, haben wir oft Angst, uns erneut zu blamieren. Das kann dazu führen, dass wir uns zurückhalten und uns nicht trauen, uns zu verbessern.

Stattdessen sollten wir uns dazu ermutigen, unsere Fehler einzugestehen und uns umgehend zu verbessern. Denn wie Marc Aurel betont, haben wir möglicherweise nicht mehr lange Zeit dafür. Das bedeutet, dass wir uns nicht aufschieben sollten, was wir heute tun können.

Im Alltag kann uns der Vers 3.4 aus den "Meditationen" auf unterschiedliche Weise helfen. Wenn wir beispielsweise einen Fehler gemacht haben, können wir uns daran erinnern, dass es normal ist, Fehler zu machen. Wir sollten uns nicht schämen, sondern uns stattdessen auf die Lösung des Problems konzentrieren.

Ein Beispiel dafür wäre, wenn wir in einem Meeting eine wichtige Information vergessen haben, die unsere Kollegen benötigen. Statt uns zu schämen und zu hoffen, dass niemand es bemerkt, sollten wir uns umgehend darum kümmern, die Information nachzuliefern. Dabei sollten wir uns auf das Positive konzentrieren, nämlich dass wir unseren Fehler erkannt und uns darum gekümmert haben.

Ein weiteres Beispiel könnte sein, wenn wir uns in einem zwischenmenschlichen Konflikt befinden. Wenn wir merken, dass wir einen Fehler gemacht haben oder uns falsch verhalten haben, sollten wir uns nicht scheuen, uns zu entschuldigen und uns um eine Lösung zu bemühen. Indem wir unsere Fehler einräumen und uns bemühen, sie zu beheben, können wir Beziehungen reparieren und Vertrauen wiederherstellen.

Insgesamt zeigt uns der Vers 3.4 aus den "Meditationen" von Marc Aurel, wie wichtig es ist, uns regelmäßig selbst zu prüfen und unsere Handlungen zu reflektieren. Dabei sollten wir uns nicht scheuen, Fehler einzugestehen und uns umgehend um Verbesserung zu bemühen. Anstatt uns in Scham zu verlieren, sollten wir uns auf die Lösung des Problems konzentrieren und uns um eine Verbesserung bemühen. Denn wie Marc Aurel betont, haben wir möglicherweise nicht mehr lange Zeit dafür.

In unserer schnelllebigen und oft hektischen Welt kann es schwer sein, sich Zeit für Selbstreflexion zu nehmen. Doch gerade in schwierigen Situationen kann uns die Praxis der Selbstprüfung und Fehlererkennung helfen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und unsere Handlungen zu verbessern. Indem wir uns auf unsere Fehler konzentrieren und uns bemühen, sie zu beheben, können wir uns weiterentwickeln und wachsen.

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